Worte und Taten

Man mag meinen dass, es um in der Welt etwas zu bewegen, nicht auf unsere Worte, sondern immer nur auf unsere Taten ankommt. Doch das ist zu kurz gedacht.

Das Wort zu ergreifen, kann bisweilen mehr bewirken als zur Tat zu schreiten, v.a. dann, wenn das selber ein Tatbestand ist. Denn was eine Handlung zur Tat macht, ist letztlich die Wirkabsicht, die hinter ihr steht und die Wirkung, die sie entfaltet. Und wo wir mit bewusster Absicht das Wort ergreifen und damit eine Wirkung erzielen, ist dies genauso eine Tat wie jede andere Handlung auch.

Worte mögen selber keine Kraft haben, sie haben aber die Kraft, Menschen durch Inspiration Kraft zu geben, durch Einsicht ihre Kraft zu mehren und durch Orientierung ihre Kraft zu einen.

Durch Worte kann man Gründe weitergeben, die einen bewegen, so dass sie es auch mit anderen tun, Wissen, dass einem hilft, so dass es auch anderen hilft und letztlich eine Vorstellung an der man sich orientieren kann, übermitteln, so dass es andere auch und dabei v.a. gemeinsam vermögen, nach ihr zu handeln.

So kann man immer mehr bewirken, als wenn man nur aus eigener Kraft handeln würde und durch das Wort seine eigene Kraft effektiver einsetzen, als es die bloße Steigerung der eigenen Anstrengung könnte. Genauso können wir alle, wo wir durch das Wort vereint gemeinsam handeln, immer mehr bewirken, als wie alle Einzelnen es in Summe zusammen genommen könnten.

Doch genau so, wie Worte Taten sein können, können Taten auch zu Worten werden. Denn was eine Handlung zu einem Wort macht, ist letztendlich ihre Bedeutung und die damit kommunizierte Aussage.

Mit allem was wir sagen, tun wir etwas. Mit allem was wir tun, sagen wir aber auch immer etwas. So kann die Tat wie ein Wort für sich sprechen und Dinge bisweilen klarer zur Sprache bringen, als wirkliche Worte es könnten.

In diesem Kontext kann nun auch das Wort, wo es eine Tat ist, zusätzlich noch einmal für sich selber sprechen. Wir sagen etwas und machen durch diesen Tatbestand zugleich eine Aussage, die über den bloßen Inhalt der Worte hinausgeht.

Spricht das Wort als Tat, so tut es das, wie bei jeder Tat, als Beispiel. Es zeigt auf, was getan werden kann und was zu tun ist, auch wenn es „nur“ ist, ebenfalls das Wort zu ergreifen, wenn es darauf ankommt. Ist dies der Fall, so zeigt uns das Wort, was erkannt oder angesprochen werden kann bzw. zu erkennen und anzusprechen ist, was zugleich auch das ist, was getan werden kann bzw. zu tun ist. Dies ist oft die Voraussetzung, um überhaupt erst darauf zu kommen, was getan werden kann und was davon zu tun ist.

Zeigt man den Menschen erst einmal über das Wort auch nur, was zu tun ist, so ist es nicht schwer für sie, selber danach zu schauen, was von ihnen aus dafür auch getan werden kann. Noch leichter ist es allerdings, wenn man durch die Tat als Wort, zusammen mit dem Handlungsbedarf gleich die dazu passende Handlung aufzeigt, indem man sie vormacht. Man spricht in diesem Sinne durch die beispielhafte Tat.

Meistens werden wir schließlich nicht durch mangelndes Wissen darüber, was zu tun ist, zurückgehalten, sondern durch mangelndes konkretes Wissen und mangelnde Bereitschaft zu konkreten Möglichkeiten.

Hier ist das Wort gefragt, diesen Bedarf anzusprechen, in uns die Bereitschaft zu wecken und die konkreten Wege, mit ihr etwas zu erreichen aufzuzeigen und die Tat um diese zu demonstrieren und andere dazu einzuladen, wo es auf gemeinsames Handeln ankommt.

Gemeinsames Handeln ist immer koordiniertes Handeln, wobei die Koordination am besten durch das Wort, der Koordinationsfokus aber am besten durch die Tat geliefert wird.

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