Die Gegenwart ist die beste Vorbereitung für die Zukunft

Man weiß nie wirklich wozu man in der Lage ist, bzw. wozu nicht, bis es wirklich einmal darauf ankommt. Dasselbe gilt auch für alle Anderen. Weder wissen wir genau, wozu sie in der Lage sein könnten, noch wissen sie selber es wirklich.

Wie also damit umgehen? Wie sich vorbereiten, wenn man nie genau wissen kann, wie gut man wirklich vorbereitet ist, geschweige denn, worauf man sich denn überhaupt vorzubereiten hat? Wie sich darauf vorbereiten, wie vorbereitet, bzw. unvorbereitet Andere dann sein werden, wenn wir dies ebenfalls bestenfalls nur abschätzen könnten?

Doch egal, was auch immer auf uns zukommen mag, eines werden wir doch immer gebrauchen können, um es erfolgreich zu bewältigen: die richtige Einstellung.

Was auch immer passiert, wir werden in jedem Fall realistisch, flexibel, konsequent, anpassungsfähig und dabei möglichst in vollem Besitz unserer Kräfte sein müssen. Dabei hilft es natürlich, wenn unsere Kräfte bereits möglichst gut ausgebildet sind.

Wichtiger ist es jedoch immer, dass wir auf das, was wir können, auch tatsächlich Zugriff haben. Es ist im Ernstfall immer besser, wenig zu können, aber es fest im Griff zu haben, als viel, was wir nicht unter Kontrolle haben, wenn es darauf ankommt.

Das wird am Beispiel der Selbstverteidigung sehr deutlich: Training ist immer nur so gut, wie das, was davon übrig bleibt, wenn es darauf ankommt. Und unter dem Stress einer bedrohlichen Situation bleibt oft nur hängen, was am einfachsten und am meisten eingedrillt ist.

Wie kommen wir aber nun zur richtigen Einstellung? Ganz einfach: Wir stellen uns immer den Herausforderungen, mit denen wir es jetzt zu tun haben, so als wären sie bereits der Ernstfall.

Wo wir ihnen diese Ernsthaftigkeit nicht abverlangen können, müssen wir es als unsere Herausforderung betrachten, nach den richtigen Herausforderungen zu suchen, bzw. diese zu erkennen, wenn wir sie finden, ob wir sie nun vorher gesucht haben oder nicht.

So lernen wir nicht nur die richtige Einstellung zum Bewältigen von Herausforderungen, sondern werden auch als „Nebenwirkung“ noch an Können, Charakter und evt. sogar noch an dabei gewonnenen Ressourcen wachsen.

Wir nehmen uns die Probleme, die uns begegnen, vor und gehen sie als Herausforderungen an, die es zu bewältigen gilt. Haben wir das geschafft, so suchen wir nach neuen Herausforderungen und machen diese dann für uns zu Problemen, die es zu lösen gilt usw.

So wachsen wir mit der Zeit derart, dass wir immer mehr alte Probleme bekannt und routiniert lösen, unbekannte seriös angehen und v.a. die zu lösenden Probleme erkennen können.

Dadurch werden wir letztendlich besser vorbereitet sein, als uns jeder noch so gute Plan und jede noch so große Menge an Ressourcen uns erlauben würden, aber auch mit den Plänen und Ressourcen, die wir haben, in jedem Fall besser umgehen können. Letztendlich müssen wir das ja auch.

Denn jeder noch so gute Plan wird zwangsläufig irgendwann vom Zufall durchkreuzt, und jeder noch so große Vorrat von der Zeit und allem, was in ihr noch passieren mag, aufgefressen werden. Der beste Plan ist stets derjenige, auf den man am wenigsten angewiesen ist, und der größte Vorrat, der, den man am wenigsten braucht.

So ist man gerade dann am besten auf alles vorbereitet, wenn man sich am wenigsten auf die eigene Vorbereitung verlässt und sich darauf vorbereitet unvorbereitet zu sein, indem man sich dem stellt, womit einen das Leben immer wieder unvorbereitet konfrontiert.

Tun wir das, stellen wir uns dem, womit wir es momentan zu tun haben, und bewältigen wir es, werden wir uns auch dem stellen können, was in Zukunft noch alles auf uns zukommt. Verlieren wir uns aber in unseren Vorhersagen und Plänen, werden wir in den meisten Fällen überrascht, in jedem Fall aber überrumpelt werden. Denn entweder werden wir es nicht kommen sehen oder wir werden dann merken, dass es nichts nützt, vorherzusehen, was wir nicht aushalten und bewältigen können. Entweder kommt es unerwartet oder es kommt anders, aber immer anders als man denkt.

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