Die große Kette des Schicksals

Wir sind stets unseres eigenen Glückes Schmied, nur sind wir es selten allein.

Es ist natürlich, dass wir was uns geschieht mit unserem eigenen Verhalten in Zusammenhang bringen, weil wir hoffen so dass Verhalten zu finden über dessen Zusammenhang wir was uns geschieht zum besseren wenden können.

Zum Problem wird es allerdings, sobald wir, dass was uns geschieht rückwirkend immer unserem eigenen Verhalten zuschreiben. Denn das übersieht eine wichtige Sache: Nur weil wir durch unser Verhalten unser Schicksal beeinflussen können, heisst es noch lange nicht, dass nur wir das tun oder sogar dass nur wir es tun könnten.

Schließlich findet unser Leben und damit dessen Schicksal immer nur in der realen Welt statt, die ihren eigenen Gesetzmäßigkeiten, Geschichtlichkeiten und Dynamiken unterworfen ist und die wir uns auch immer mit unseren Mitmenschen teilen, wobei wir uns beidem nicht entziehen können.

All dies beeinflusst nicht nur was wir mit unserem eigenen Verhalten beeinflussen können, sondern auch unser Verhalten selber und damit inwieweit wir wiederum dieses überhaupt selber beeinflussen können. Und genau dasselbe wiederholt sich wiederum auf den höheren Ebene von unserem Denken und Fühlen und dessen Verhältnis zu unserem Verhalten und untereinander.

Im Endeffekt ergibt sich also eine von unserem Denken, über unser Fühlen über unser Verhalten und bis zu dessen Wirkungen und deren Ergebnissen reichende Kette, an der entlang unser Willen jederzeit eingreifen und wirksam werden kann, die aber genau so sehr äusseren Eingriffen und Bedingungen ausgesetzt und sogar bisweilen auf diese angewiesen ist. Dabei kann jedes Element oder der Übergang zwischen diesen betroffen sein und wird zusätzlich noch durch die dadurch ausgelösten Rückwirkungen potenziert. Zudem gilt hier, dass -wie bei einem Hebel- je weiter innen am Ursprung wir in sie eingreifen um so stärker die Wirkung unseres Willens aber auch umso geringer die Kontrolle über dessen Wirkung ist.

Natürlich können wir dabei auch auf diese äusseren Faktoren und Bedingungen welche in die Kette greifen einzuwirken versuchen, sind aber bei diesem Versuch selber die äussere Welt in unserem Sinne zu verändern immer schon ihren Rückwirkungen darauf ausgesetzt, weshalb wir ihr nie wirklich ganz entkommen und uns über sie erheben können.

Diese große Kette des Schicksals zu erkennen und zu verstehen, und dabei unseren Platz und unsere Rolle sowie die alles anderen in ihr zu akzeptieren ist die Grundlage für jeden ehrlichen und wirksamen Versuch in der Welt und an uns selber etwas zum besseren zu verändern. Und in dem Maß in dem wir sie ignorieren geben wir immer die Macht unseres Verstandes und unseres Schicksals aus unseren eigenen Händen und damit in die Händen derjenigen oder desjenigen was ausser uns steht und übrig bleibt um sich ihrer anzunehmen.

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