Pascal wettete einst darauf, dass es bei der Ungewissheit über die Frage, ob es einen Gott gibt klüger wäre darauf zu wetten und so an ihn zu glauben als ob es ihn gäbe, weil man in diesem Fall alles gewinnen im anderen aber alles verlieren müsste. Dabei hat er jedoch übersehen auf was für eine Art von Gott und was für eine Art von Glauben seinerseits er genau dabei wettet.
Gott war für ihn verehrenswert weil er groß war und nicht weil er gut war und wurde nur angebetet um sich in die Gunst seiner Macht zu stellen. Diese Haltung zeugt nicht von Frömmigkeit oder Erleuchtung sondern einfach nur von opportunistischer Feigheit und müsste für jeden wahrhaft verehrenswerten Gott der zumindest auch gut sein muss (wie groß er auch sonst noch sein mag) kein Glaubensbezeugnis sondern einfach nur eine Beleidigung sein. Und genauso wenig wie er echt ist kann so ein Glaube auch ernstgenommen werden. Verehrung die nicht aus Bewunderung sondern aus Furcht kommt, lehnt insgeheim immer dass ab dem sie die Treue heuchelt genau wie ein Sklave der sich seinem Herrn fügt weil er ihn fürchtet ihn aber insgeheim beseitigen oder ersetzen will.
Dieser falsche Glauben in Form von untertänigem Opportunismus steckt leider hinter der Fassade vieler gottesfürchtiger Tugendhaftigkeit. Dieses Übel des falschen Glaubens vermehrt und potenziert sich nun in dem Maß in dem es solchen gottesfürchtigen Scheinheiligen gelingt anderen ihre Vorstellung von Gott und das damit verbundene Wertesystem welches das Große und mächtige stets über das Gute, das Gerechte und das Wahre stellt aufzudrängen oder unterzujubeln, v.a. wenn zugleich so getan wird als wäre dem nicht so oder sogar das Gegenteil der Fall.
Sie suchen und meinen fündig geworden zu sein, haben sich dabei aber in Wahrheit nur selbst verloren.
Man sollte in seinem Glauben also nicht so leben, wie man sich von einem geltungssüchtigen Tyrann damit die größtmöglichste Gunst erschleichen kann, sondern wie es mit dem Urteil von einem guten, allwissenden und gerechten Richter am besten übereinstimmen würde.
In jedem Fall ist dabei die Folge eines so am leitenden Urteil eines vorgestellten allwissenden und gerechten Gottes orientierten Lebens, dass man durch diese Selbstprüfung in jedem Fall sein Leben zum besseren leitet und auch wenn es kein Nachleben oder Gott gibt zumindest dem Tod mit gutem Gewissen gefasst entgegengehen kann.
Also mag es nun einen Gott geben oder nicht. Es kommt darauf an so zu leben wie es einem Gott würdig wäre, der es seinerseits würdig wäre verehrt zu werden.