Was ist Illusion?

Eine lllusion beruht im Gegensatz zur blossen Einbildung immer auf etwas realem. Man nimmt dieses reale zwar wahr, aber nicht so wie es wirklich ist. Das kann entweder an einem selber liegen oder in der Natur der Sache die man betrachtet, aber in den meisten Fällen ist es eine Mischung aus beidem.

Was auch immer die Illusion hervorruft, man kann es immer bemerken, auch wenn man es nicht unbedingt verstehen oder (wieder-) erkennen kann, während man meistens zugleich aber nicht erkennen kann das man unter einer Illusion steht. Die Illusion verbirgt also in der Regel sowohl das Illusionsobjekt als auch sich selber, und endet demzufolge auch meistens genau an dem Punkt wo wir uns ihrer gewahr werden. Damit ist der erste Schritt eines Auswegs aus der Illusion oft erst einmal nur zu erkennen, dass man sie überhaupt hat ohne genau sagen zu können wie und worüber.

Daraus ergibt sich aber ein Wiederspruch. Denn müsste man um zu erkennen, dass der Eindruck von einer Sache falsch ist nicht eigentlich zuerst wissen wie sie wirklich ist? Wie kann es dann möglich sein zu erkennen, das etwas nicht so ist wie es scheint ohne es in seinem wahren Sein schon erkannt zu haben? Dieses Rätsel ist wohl nur dadurch lösbar, dass man den Zustand des Illusioniertseins in dem man selber sich befindet, erkennt bevor man der Frage nachgeht was denn nun wirklich wirklich ist und was nicht. Es ist eben einfacher zu bemerken, dass man sich etwas einbildet als worüber genau man es tut.

Was unterscheidet nun den Zustand des illusioniertseins bzw. der Einbildung von dem der normalen Wahrnehmung? Oder mit anderen Worten: Was ist die Natur der Illusion? Jede Illusion ist schon mal ein Art Mustererkennung (bzw. Fehlerkennung), wobei die Muster stets unserer Verständlichkeit angepasste Wahrnehmungen sind. Wir sehen die Dinge in der Illusion also einfacher, verständlicher, erträglicher und sinnhafter als sie wirklich sind (z.T, erkennen wir natürlich auch Muster die überhaupt nicht existieren). Daraus können wir nun im Umkehrschluss ableiten, dass was wir sehen in dem Maß wie es zu einfach, zu verständlich, zu erträglich und zu sinnhaft -also kurz, zu musterhaft- ist, immer auch wahrscheinlich eine Illusion ist.

Zu musterhaft ja, aber zu musterhaft im Vergleich womit? Welches Muster und welches Maß an Musterhaftigkeit, kann ich von der gegebenen Sache oder villeicht auch von der Welt allgemein vernünftigerweise erwarten? Wie viel Sinn macht die Welt und wie viel die Dinge in ihr? Nun die Antwort auf diese Frage fällt mir auch nicht ein. Aber ich denke man kann doch zumindest trotzdem auf das achten, was aus dem Normalen auffällig hervorsticht, ohne das normale selber genau kennen zu müssen. In den meisten Fällen ist es sogar so, dass wir erst durch Rückschluss vom Abnormalen überhaupt erst auf das Normale aufmerksam werden um es dann zu verstehen zu beginnen.

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